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Freie Fahrt für Sonnenstrom

Regenerativen Strom zu erzeugen, ist das eine, ihn dahin zu transportieren, wo er gebraucht wird, das andere. Wer auf die Kraft der Sonne setzt, braucht auch ein aufnahmefähiges Netz.

 

evd-Solarpark als Klimavorbild

 

Mit Einweihung des evd-Solarparks 2017 in Gohr/Broich konnte die Jahresproduktion an Sonnenstrom in Dormagen um fast ein Drittel erhöht werden. Um den Strom möglichst gleichmäßig in das Mittelspannungsnetz einspeisen zu können, setzen die evd und der zuständige Netzbetreiber RNG auf neueste Technik. Dazu wurde 2017 ein neuer Typ Spannungsregler installiert, von dem in Deutschland erst wenige Exemplare im Einsatz waren. Es gibt Tage mit viel und Tage mit wenig Sonnenstrahlung. Entsprechend schwankt die Menge an Solarstrom, die der evd-Solarpark ins Netz einspeist. Da es viele weitere Einspeiser gibt, unterliegt das Stromnetz starken Schwankungen. Doch Stromnetze sind auf bestimmte Leistungen ausgelegt. Wenn zeitgleich aus zahlreichen Windkraft- und Solaranalagen Strom eingespeist wird, kann das problematisch werden.

Philipp Glasmacher (links) und Robin Brocher am Längsspannungsregler.
Philipp Glasmacher (links) und Robin Brocher am Längsspannungsregler.

Innovative Technik

 

„Da unser neuer Solarpark ein besonders großer Einspeiser ist, mussten wir und unser Partner, die Rheinische NETZGesellschaft mbH als zuständiger Netzbetreiber, uns etwas einfallen lassen “, sagt Philipp Glasmacher, Teamleiter Stromnetz bei der evd. Eine Möglichkeit das Netz gegen Schwankungen abzusichern, ist der konventionelle Ausbau des Netzes durch Verwendung von Kabeln mit einem größeren Querschnitt oder zusätzliche Transformatoren. 

 

Die Verantwortlichen entschieden sich für eine innovative Lösung – einen Längsspannungsregler. Er wird in die Mittelspannungsleitung eingebaut und sorgt dafür, dass das Spannungsniveau in einem definierten Regelbereich bleibt. Damit kann mehr Sonnenstrom ins Netz eingespeist werden, als dies ohne Spannungsregelung möglich wäre. „Diese innovative Technik war 2017 noch ganz jung, so dass wir zu den Pionieren gehörten“, erzählt Phillipp Glasmacher.

„Durch den Einbau des Reglers konnten wir auf einen aufwendigen Netzausbau verzichten.“ 

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